Skip to main content

7 Irrtümer über die Jungschar

Hier werden 7 Irrtümer über die Jungschararbeit in der Pfarrei aufgelöst. Die ausführlicheren Erklärungen kannst du im Folder nachlesen bzw. ihn auch gerne ausdrucken und jenen Personen geben, in Gesprächen skeptisch der Jungschar gegenüber begegnen, um ein für alle Mal damit aufzuräumen.

  1. Die Kinder wollen doch nur Spaß und Action! Und wer sagt, dass dem lieben Gott nur in stiller Andacht begegnet werden kann? Bewegung ist ein Grundbedürfnis von Kindern und auch von Jugendlichen und Erwachsenen. Wer körperlich in Bewegung ist, bewegt sich auch geistig und seelisch. Deshalb soll es auch in der Jungschar- und Minigruppe mal laut und turbulent zugehen. Die Erlebnisse werden dann in der Zeit des Nachdenkens zu Erfahrung.
  1. Die Kinder bringen von zu Hause kein religiöses Interesse mit! Stimmt nicht. Kinder sind neugierig. Sie haben ganz viele Fragen – an uns, an die Welt, an das Leben. Und sie machen sich ihre eigenen Gedanken über Gott. Eine Jungschar- oder Minigruppe kann ein idealer Ort sein, dass gerade auch die religiösen Fragen der Kinder zur Sprache kommen. In der Gruppe entwickeln sich vertrauensvolle Beziehungen und eine respektvolle Aufmerksamkeit füreinander. Die wirklich wichtigen Fragen (spätabends am Lagerfeuer zum Beispiel) werden dann gestellt, wenn Kinder sicher sind, dass ihre Interessen ernst genommen werden und sie ihrem Gegenüber trauen können.
  1. Die kontinuierliche Gruppenarbeit funktioniert nicht mehr. Jede Woche zu einem bestimmten Zeitpunkt in die Jungschar zu kommen, ist für die Kinder, deren Eltern und für die Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter eine ziemliche Herausforderung. Kinder, die neu in eine Gruppe kommen, benötigen viel Sicherheit, um sich auf das Miteinander einzulassen. Außerdem ist eine Portion Flexibilität seitens der Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter gefordert, um auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen. Dann bestehen gute Chancen, dass sich eine Gruppenarbeit entwickelt, die auch über einen längeren Zeitraum bestehen kann.
  1. Es finden sich keine Ehrenamtlichen in unserer Pfarrei! Die jungen Ehrenamtlichen fliegen natürlich nicht reihenweise zur Tür herein. Um neue motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter muss geworben werden und sie benötigen eine anständige Betreuung und Unterstützung. Dabei kann auch der Pfarrgemeinderat einen guten Beitrag leisten. Die Rolle der Gruppenleiterin und des Gruppenleiters sollte von Beginn an klar sein, damit alle wissen, worauf sie sich einlassen.
  1. Kirche hat halt heutzutage ein schlechtes Image. Es ist recht einfach, dem Papst die Schuld zu geben, doch die meisten Probleme sind hausgemacht. Lange Predigten, die an den Lebensfragen der Menschen vorbeigehen, Texte und Lieder, die wenig Feierstimmung aufkommen lassen, fehlende, attraktive Angebote… Der Dienst einer Pfarrei besteht jedoch darin, auf die Menschen zuzugehen und entsprechend Angebote zu schaffen. Dort wo Kirche die Menschen sieht und ernst nimmt, wird sie Zulauf haben.
  1. Gegen die Konkurrenz anderer Freizeit- und Bildungsangebote kann die Jungschar nicht bestehen! Falsch. Jungschar kann sehr wohl mit anderen Angeboten mithalten. Das faire und freundschaftliche Miteinander zieht viele Kinder an und macht die Jungschar lebendig und attraktiv.
  1. Das Arbeiten mit Kindern ist viel schwieriger geworden als früher! Dies können wir nicht einfach so stehen lassen. Vielleicht scheinen Kinder heutzutage „herausfordernder“, das liegt auch am neu gewonnenen Selbstbewusstsein und der geforderten Autonomie. Das mag in der Jungschar mitunter zu etwas Durcheinander führen, wenn zum Beispiel 15 Kinder gleichzeitig ihre Bedürfnisse und Interessen von den Gruppenleiterinnen und Gruppenleitern einfordern. Gerade deshalb bietet die Jungschar eine Menge Kurse an, die den Ehrenamtlichen neues Know-how mitgeben.

Quelle: Diese 7 Irrtümer wurden von Otto Kromer, Bildungsreferent der Katholischen Jungschar Österreichs, im Jahre 2010 niedergeschrieben und von Esther Degasperi, pädagogische Mitarbeiterin der Katholischen Jungschar Südtirols, 2011 für den gedruckten Behelf „Gut zu wissen“ zusammengefasst.


Zum Download:

Folder Irrtümer über die Jungschararbeit