Schule und Jungschar
Alle Jungscharkinder und Minis sind auch Schulkinder. Gerade deshalb ist die Schule eine wichtige Partnerin für die Jungschar, mit der eine Zusammenarbeit überaus wertvoll ist. In manchen Orten klappt die Kooperation recht gut und Jungschar und Schule unterstützen sich gegenseitig. Natürlich gibt es auch Situationen, in denen Konflikte im Vordergrund stehen und das gemeinsame Arbeiten erschwert ist. Denk jedoch daran: Schule und Jungschar sind zwei Lebensräume für Kinder. Gerade du solltest immer wieder eine Zusammenarbeit im Wohle der Kinder anstreben. Welche Herausforderungen und welche Chancen eine Zusammenarbeit bietet, kannst du hier nun lesen.
Einladungen verteilen. Um als Jungschar- oder Minigruppe einen guten Start in den Herbst hinlegen zu können, damit die Kinder gerne und regelmäßig zur Gruppenstunde kommen, ist es besonders wichtig, die Einladungen rechtzeitig und an alle Kinder zu verteilen. Dies gelingt manchmal besser, manchmal schlechter. Die Schule stellt dabei einen wichtigen Dreh- und Angelpunkt dar. Viele Ortsgruppen verteilen ihre Einladungen zur Gruppenstunde, zu Aktionen oder zum Hütten- oder Zeltlager über die Lehrpersonen, wie z.B. die Religionslehrerin oder den Religionslehrer. Noch besser wäre es, die Klassen persönlich besuchen zu dürfen, um sich selbst und die Jungschararbeit auch den Kleinsten vorzustellen. Manche Schulen und Lehrpersonen sind dem aufgeschlossener als andere. Stellt euch zu Beginn eines jeden Arbeitsjahres der Direktorin oder dem Direktor vor, sucht ein Gespräch, in dem ihr eure Bitte und eure Arbeit vorstellt. Vielleicht ergibt es sich, dass ihr euch und eure Arbeit auch während einer Sitzung mit allen Lehrpersonen vorstellen könnt und eine Einladung in die Stunde ist dann gar nicht mehr so weit entfernt.
Wahlfach Jungschar. Was könnte besser sein, als eine gesamte Stunde oder sogar einen ganzen Nachmittag zur Verfügung zu haben, um den Kindern die Jungschar spielerisch vorzustellen? Ein Wahlfach zum Thema „Spieletag“ wäre ideal. Stellt eure Anfrage am besten schriftlich an die Direktorin oder den Direktor und wartet ab, wie sie reagieren. Wenn ihr Glück habt, öffnet ich eine unglaubliche Chance für euch. Sollten sie es nicht gewähren, dann lasst den Kopf nicht hängen, sondern probiert es ein anderes Jahr wieder. Denn nicht nur ihr hättet durch das Wahlfach viele Vorteile, sondern auch die Schule – engagierte Jugendliche in der Schule zu haben, die die Kinder auf eine Art und Weise motivieren und unterhalten, wie es die Jungschar tut, ist ein Geschenk.
Quelle: Gut zu wissen 2011
Pfarrgemeinde und Jungschar
Pfarrgemeinderat (PGR)– was ist das eigentlich? Davon gehört hast du sicherlich schon mal. Der Pfarrgemeinderat, kurz PGR genannt, steht dem Pfarrer bei der Leitung der Pfarrgemeinde mit Rat und Tat zur Seite. Er ist also „Leitungs- und Beratungsgremium“ der Pfarrei. Die Mitglieder des PGR werden alle fünf Jahre demokratisch gewählt und vertreten die Pfarrgemeinde mit ihren verschiedenen Gruppen, Vereinen und Initiativen und tragen Verantwortung für die Pfarrei. Sie tragen das Leben der Pfarrgemeinde aktiv mit. Innerhalb des PGR gibt es noch verschiedene Arbeitsgruppen und Fachausschüsse, die sich mit spezifischen Themen wie etwa Liturgie, Kinder-Jugend, Sakramentenkatechese usw. beschäftigen.
Aufgabe des PGR ist es in erster Linie dafür Sorge zu tragen, dass der Glaube in der Pfarrgemeinde gelebt, gefeiert und weitergegeben wird. Der Pfarrgemeinderat…
…berät und wirkt mit bei der Planung pastoraler Schwerpunkte, der Gestaltung der Gottesdienste und Sakramentenvorbereitung, der Öffentlichkeitsarbeit.
…beschließt und veranlasst über das Budget im Haushalt der Pfarrei, soziale und karitative Dienste, Bildungsarbeit.
…koordiniert und fördert die Vernetzung der Aufgaben, Dienste und Gruppen in der Pfarrgemeinde
…vertritt die Pfarrgemeinde durch Stellung zu kirchlichen und gesellschaftlichen Themen, durch Kontakt mit kommunalen Gremien.
Du denkst jetzt bestimmt: ist ja schön und gut, aber was interessiert mich das als Gruppenleiterin und Gruppenleiter? Na, der Pfarrgemeinderat ist für jedes Dorf ein sehr wichtiges Gremium, in dem allerhand besprochen und entschieden wird, was natürlich auch uns als Jungschar als kirchlicher Verein betrifft. Und der Pfarrgemeinderat ist gleichzeitig eine große Chance mitzureden, mitzugestalten und mitzuwirken im Interesse der Jungschar und im Interesse der Kinder.
Durch deine wertvolle Arbeit in der Jungschar hast du einen guten Einblick in die Bedürfnisse und Probleme der Kinder. Du kannst als Vertreterin oder Vertreter der Kinder Aufmerksamkeit und Verständnis für ihre Anliegen schaffen. Die Kinder sollen in der Pfarrgemeinde die Erfahrung machen, dass sie als Gemeindemitglieder ernst genommen werden und „zählen“. Dazu müssen sie aber gehört werden und gerade hier kommst du ins Spiel! Durch deine Mitarbeit im PGR kannst du als Sprachrohr der Kinder deren Meinung direkt einbringen, ihre Interessen wahren und darauf achten, dass sie beispielsweise bei der Gestaltung von Gottesdiensten oder pfarrlichen Aktivitäten nicht vergessen werden. Außerdem kannst du dafür sorgen, dass der PGR immer wieder über die Gruppenstunden und Aktionen der Jungschar informiert ist und damit die Jungschararbeit in deiner Pfarrei aufwerten. Dadurch wird es beispielsweise auch viel leichter um Unterstützung oder konkrete Maßnahmen zu bitten und diese auch zu erhalten.
Quelle: KONTAKT 1 2005/06
Aufgaben und Tipps für dich als PGR-Mitglied – am besten Prioritäten setzen und einige Aufgaben davon heraussuchen:
…mit dem Pfarrer über die Anliegen der Kinder und der Jugend reden
…Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Kinder- und Jugendarbeit in der Pfarrei suchen
…sich um die Jungschar- und Jugendräume sorgen
…mit anderen kindgemäße und jugendgerechte Gottesdienste gestalten
…religiöse Kinder- und Jugendveranstaltungen planen
…ablehnen, wenn zu viele Aufgaben auf die Jugendlichen geschoben werden
…dem PGR sagen, was und wie Jugendliche (in der Pfarrei) denken
…sich im PGR zu allen Fragen aus der Sicht der Kinder und Jugendlichen melden
…Beschlüsse des PGR kritisch hinterfragen
…Jugendliche zur PGR-Sitzung einladen
…Prioritäten setzen und nicht alles (selber)machen
Jugenddienst und Jungschar
Die Jugenddienste sind Fachstellen zur Förderung der Jugendarbeit und verstehen sich als Motor von Prozessen in der Regionalentwicklung der Kinder- und Jugendarbeit. Die gemeinsame Vision der Jugenddienste ist es, dass junge Menschen sich zu mündigen Persönlichkeiten entwickeln, deren zunehmende Selbstbestimmung und soziale Haltung sich im verantwortungsbewussten Handeln in der Gesellschaft widerspiegeln. Die Jugenddienste fördern (begleiten) die Kinder- und Jugendarbeit subsidiär und partizipativ. Um die bestmöglichen Rahmenbedingungen für eine gute Entwicklung und Entfaltung junger Menschen zu schaffen bzw. zu fördern sind die Jugenddienste:
- Vor Ort und im Einzugsgebiet einer der ersten Ansprechpartner für jugendspezifische Themen.
- Wichtige Partner im Netzwerk der Jugendarbeit auf Orts- und Bezirksebene. Sie sind im Kontakt mit den Verantwortungsträgerinnen und –träger der Jugendarbeit.
- Interdisziplinäre Schnittstelle auf Orts- und Bezirksebene.
- Fachstellen, deren Mitarbeitenden Expertinnen und Experten im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit.
Die Unterstützung der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit und die Begleitung von Kindern und Jugendlichen in ihrer religiösen Entwicklung ist seit der Gründung der Jugenddienste und im Sinne der zahlreichen Mitgliedspfarreien eine deren Kernaufgaben. Wir können uns als Katholische Jungschar glücklich schätzen, einen so starken Partner wie der Jugenddienst an unserer Seite und an der Seite zahlreicher Ehrenamtlichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu wissen.
Was bedeutet das für dich als Gruppenleiterin und Gruppenleiter konkret? Die Jugenddienste und das Jungscharbüro bleiben in ständigen Austausch und Absprache, wenn neue Ortsgruppen entstehen oder Änderungen anstehen, bei Schwierigkeiten und Konflikten vor Ort, bei Neuerungen und wenn ein möglicher Neuaufbau Thema ist.
- Kontaktpflege, Begleitung und Unterstützung der Ortsgruppen und deren ehrenamtlichen Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter finden statt;
- Die Ortsgruppen werden bei Aktionen und Veranstaltungen, die sie selbst durchführen, unterstützt;
- Ortsgruppen werden bei der Planung von Gruppenstunden und Aktivitäten unterstützt.
- Die dekanatsübergreifende Arbeit wird gefördert, sowie die Vernetzung der Ortsgruppen unterstützt;
- Neugründungen werden begleitet und unterstützt;
- Die Ortsgruppen werden beim Ausfüllen der Ansuchen für laufende Tätigkeiten und Lagertätigkeit unterstützt, sowie beim Ausfüllen der Mitgliederlisten;
- Ortsgruppen werden hinsichtlich Öffentlichkeitsarbeit unterstützt;
- Verschiedenste Materialien, wie z.B. Sternsingen, Ostergrußaktion etc., werden zur Abholung bereitgestellt oder gar verteilt;
- Ortsgruppen werden hinsichtlich pastoraler Themen und Inhalte beraten und begleitet.
Die sind nur ein paar der Tätigkeiten und Unterstützungsformen, die dir der Jugenddienst im Sinne der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit anbietet. Du hast die Möglichkeit dich direkt an ihn zu wenden oder auch wir im Jungscharbüro sind für all deine Anliegen, Fragen und Wünsche für dich da und unterstützen dich in deiner ehrenamtlichen Tätigkeit. Also warte nicht zu langen, sondern melde dich bei uns (Jungschar und Jugenddienst), wenn du Hilfe brauchst.
Vereine und Jungschar
Weiteres können Synergien mit anderen Vereinen aus deiner Pfarrei oder Bezirk genutzt werden, ganz egal ob dies Sportvereine, der Musikverein, Kinder- und Jugendvereine wie z.B. die Pfadfinder oder andere kirchliche Organisationen sind. Gemeinsam können Ressourcen genutzt werden und gemeinsame Aktionen und Veranstaltungen organisiert und durchgeführt werden.
Zum Download
Jungschar und Pfarrgemeinde:
Aktiv in der Pfarrgemeinde – PGR-Mitglieder erzählen
Die Pfarrei kann eine Heimat für die Kinder sein, wenn…
Interview mit einer Vertreterin im PGR – 2005
Jungschar und Minis:
Minis und Jungschar – wie Zusammenarbeit vor Ort gelingen kann